Nandu

Wir hatten uns in den vergangenen Jahren immer wieder mal mit dem Gedanken angefreundet Nandus oder Emus zu halten. Zunächst informierten wir uns eingehend über die Lebensweise, Haltung, sowie gesetzliche Bestimmungen, etc.

Als nächsten Schritt schauten wir uns die Haltung dieser wunderschönen Tiere bei einem fachkundigen Züchter an, der auch ein offenes Ohr für all unsere  Fragen hatte. Unsere Entscheidung fiel schließlich auf Nandus. So kam es, dass 3 dieser stolzen Erscheinungen ein neues Zuhause bei uns gefunden haben.

Menschen gegenüber waren sie sehr zugewandt und angstfrei, ja geradezu tiefenentspannt. Vor anderen Tieren hatten sie allerdings Ängste und ergriffen schnell die Flucht. Daher teilten wir am Anfang erst einmal ein Gehege zur Eingewöhnung ab. Durch den Zaun konnten sie sich mit den anderen Tieren bei uns vertraut machen und überwanden schnell ihre Ängste. So konnten wir den Zaun schnell wieder abbauen und sie mit dem anderen Geflügel vergesellschaften.

Leider verstarb eine der Hennen im Winter ganz plötzlich und unerwartet. Ein Schlüssel war allerdings verschwunden und wir vermuten, dass sie diesen verschluckt haben könnte. Leider neigen große Laufvögel dazu glitzernde Dinge zu fressen. Besonders die betroffene Henne schlich ständig um einen herum und pickte nach allen Knöpfen, Nieten und Reissverschlüssen, die erreichbar waren. Die beiden anderen erfreuen sich bester Gesundheit.

Seit die Nandus mit den anderen Tieren auf der Sommerweide laufen, hatten wir interessanterweise keinen Verlust mehr unter den kleineren Tieren, wie zum Beispiel den Perlhühnern. Scheinbar trauen sich einige Greifvögel, etc. nicht mehr so recht heran. Wir hatten schon darüber gelesen, dass einige Geflügelhalter aus diesem Grunde Nandus bei ihrem Geflügel halten. Scheinbar zutreffend.

Der Hahn war recht ruppig während der Eiablagezeit, allerdings ist er nicht zur Brut geschritten. Daher haben wir die Eier nach einiger Zeit entfernt, ausgepustet und nun eine nette Osterdekoration.

Im April 2020 schienen sich die ersten Frühlingsgefühle zu zeigen. Der Hahn wurde etwas "präsenter" und fing an seine nebelhornartigen Rufe hören zu lassen. Anfang Mai kam das erste Ei. Der Hahn hatte eine Kuhle ausgehoben und fing schon mit lediglich 6 Eiern an zu brüten. Ich hatte irgendwo gelesen, dass es auch schon vorgekommen ist, dass ein Hahn auf dem Nest eingegangen ist, wenn der Bruttrieb so stark war, dass er nicht mehr zur Nahrungs- und Wasseraufnahme aufgestanden ist. Daher versorgte ich ihn aufgrund des heißen Wetters hin und wieder mit Wasser und Futter. Dieses Angebot nahm er in der Tat gerne an. Etwa 4 Wochen lang saß er zuverlässig auf den Eiern. Doch dann gab es eine Unwetterwarnung. Nachdem es schon wochenlang viel zu trocken war, regnete es in einer Nacht solche Wassermassen vom Himmel, dass das gesamte Nest davongespült wurde. Die Eier selber blieben am Zaun hängen, waren jedoch nicht mehr zu retten. Allerdings war ich neugierig ob die Eier befruchtet waren, da der Hahn im letzten Jahr ein Beinverletzung hatte und längere Zeit nicht richtig laufen konnte. Zum Glück merkt man mittlerweile nichts mehr davon. Also öffnete Ich die Eier nach und nach. Ein Ei war faul. Die anderen Eier waren alle befruchtet und nach Entwicklungsstand der bereits toten Küken hätte es wohl noch ca. 1 Woche gedauert bis sie geschlüpft wären. Sehr schade.